CAPLAM / Beekeeping Initiative Malacatoya
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Das Imkereiprojekt in Los Angeles / Malacatoya verfolgt im Wesentlichen folgende vier Ziele
Die Mitarbeiter der Stiftung „Casa de los Tres Mundos“ waren über einen Zeitraum von drei Jahren Berater in wirtschaftlicher und technischer Hinsicht. Sie vermittelten und koordinierten technisches Know – How zum Aufbau einer völlig neuen Berufsgruppe in Malacatoya. Die Produkte aus der Honigproduktion werden seit 2003 im Eingangsbereich der „Casa de los Tres Mundos“ in Granada verkauft. Dieser Beitrag soll die Methodik und die Ziele dieses Projekts sowie einige Verbesserungsvorschläge für das Projekt darstellen. Zunächst aber wollen wir auf die Geschichte der Imkerei in Nicaragua eingehen. MethodikDie methodische Annäherung an das Imkereiprojekt entspricht den Grundsätzen des Basisprojektes „Integriertes Dorfentwicklungsprojekt Los Angeles / Malacatoya“. Die Projektgrundsätze sind:
Im Rahmen einer Umfrage im März 2002 wurde die Bevölkerung nach ihren Berufswünschen befragt. Folgende Berufe hatten die meisten Nennungen: Bäckerei, Ziegelherstellung, Schneider, Tischler und Imker. Im Rahmen der Befragungen stellte sich heraus, dass einige Dorfbewohner bereits im Bereich der Imkerei gearbeitet haben. Die Interessenten wurden zu Versammlungen eingeladen und gemeinsam wurden die Projektziele formuliert. Dies war der Beginn des Unternehmens CAPLAM (Centro Apicola Los Angeles Malacatoya).
Zusammengefasst gab es folgenden Projektablauf
Die Hauptziele dieses Projektes werden im folgenden genauer beschrieben. Die Strategien zur Erfüllung der Ziele sind unmittelbar darunter angeführt. Ziel I: Aufbau eines Imkereiprojektes in der Region MalacatoyaZehn Familien aus der Comunidad „Los Angeles / Malacatoya“ nehmen an einer Imkereiausbildung teil. Die Stiftung „Casa de los Tres Mundos“ stellt anfangs jeder Familie einen Bienenstock und Schutzkleidung zur Verfügung. Der Umgang mit Bienen im Allgemeinen und mit den „afrikanisierten“ Bienen im Speziellen bedarf einer gewissen Technik und Schutzkleidung. Die erste Projektphase dient daher nur dem Kennenlernen der Bienen, ihrer Eigenschaften und dem Umgang mit diesen; erst die zweite und dritte Projektphase soll bereits konkrete Ergebnisse aus der Honigproduktion bringen. Die Bienenkästen werden von den Familien unter fachlicher Anleitung selbst hergestellt. Der Projektverantwortliche in Los Angeles / Malacatoya Sergio Rueda Lopez ist ausgebildeter Tischler und Hobbyimker. Die Familien werden zu professionellen Imkern aufgebaut und formieren sich zu einer Kooperative. Die Ausbildung zum Imker erfolgt vor Ort durch den Bienenexperten Sr. Dr. Maria Jose Borgen, einem granadiner Rechtsanwalt und Imker, der jahrelange Erfahrung in diesem Beruf vorweisen kann. Unterstützt wird Dr. Borgen von einem lokalen jungen Hobbyimker Sr. Rueda aus Malacatoya, der bereits vor dem Hurrican „Mitch“ eine kleine Imkerei hatte. Seine Bienen Population wurde damals völlig zerstört. Ziel II: Gründung eines Kleinunternehmens auf Basis einer Kooperative / StrategieDie Gründung einer Kooperative, die aus einem freiwilligen Zusammenschluss aller 10 Familien besteht, verbessert die Lebenssituation jedes einzelnen Mitglieds. Aufgaben, die alleine aus Kostengründen nicht zu bewältigen wären, sind in der Genossenschaft durch Arbeits- bzw. Kostenteilung möglich. Kleinkredite werden im allgemeinen nur an Kooperativen und selten an Einzelpersonen vergeben. Innerhalb der „Comunidad Los Angeles / Malacatoya“ ist die Akzeptanz von Kooperativen laut einer Umfrage vom Februar 2002 sehr hoch. 98 % aller Bewohner von „Los Angeles / Malacatoya“ würden mit anderen Familien eine Kooperation eingehen. Ziel III: Aufbau zu einer (über-) regionalen Marke (Vermarktungskonzept) / StrategieDie Entwicklung einer „Corporate Identity“, d. h. einer Unternehmensidentität durch eine besondere Verpackung der Produkte, ist ein wichtiger Beitrag zum Unternehmenserfolg. Die Abhebung von den in Nicaragua üblichen Verkauf von Honig in 0,75 l „Flor de Caña” – Flaschen ohne Etikett trägt zu einer besseren Absatz des Honigs bei. Die Kunstwerkstätten der „Casa de los Tres Mundos“ stellen kunstvolle, zum Kauf auffordernde Etiketten her. Der erzeugte Honig und andere Nebenprodukte der Imkerei (Wachs, ev. Kerzen, Pollen, etc.) werden zunächst im Eingangsbereich der „Casa de los Tres Mundos“ in Granada abgesetzt. Bereits vor dem Hurrican „Mitch“ wurde hier mit Erfolg Honig einer anderen Kooperative aus Granada verkauft. Bei Erhöhung der Produktion werden die Produkte auf den Märkten von Granada, Masaya und Managua abgesetzt bzw. eine Zusammenarbeit mit den lokalen Supermärkten angestrebt. Ziel IV: Aufbau bis zur Kreditwürdigkeit und Ausstieg der CTM / StrategieDie Stiftung „Casa de los Tres Mundos“ stellt ihre Zusammenarbeit für dieses Projekt nur für den Beginn zur Verfügung. Der Mitteleinsatz der „Casa de los Tres Mundos“ ist infrastrukturell, beratend und monetär. Die Zusammenarbeit mit den Imkern in Malacatoya soll nur so lange aufrechterhalten bleiben, bis die gebildete Kooperative Kreditwürdig ist und ihre eigenen wirtschaftlichen, selbständige Wege gehen kann. Nur ökonomisch rentable Kleinunternehmen bzw. Kleinunternehmer sind bei nationalen Banken kreditwürdig.
A project funded by Pan y Arte Germany, Pan y Arte Austria and the Austrian Development Agency (ADA). |